Leonhardifahrt in Benediktbeuern

Die Termine der nächsten Jahre sind:

  • Sonntag 03.11.2024
  • Sonntag 09.11.2025
  • Sonntag 08.11.2026

Wegen Hagelereignis: Leonhardifahrt in Benediktbeuern am 05.11.2023 abgesagt, alternativ wird ein Leonhardiritt durchgeführt

Die Leonhardi-Tradition wird in Benediktbeuern seit jeher großgeschrieben und gepflegt. Daher hat sich die Gemeinde Benediktbeuern als Veranstalter dazu entschieden, anstatt der abgesagten Fahrt mit Wägen einen Leonhardiritt auf einer verkürzten Wegstrecke durchzuführen. Die eigentlich jährlich stattfindende Leonhardifahrt wurde aufgrund der enormen Schäden aus dem Hagelereignis vom 26.08.2023 und dem noch nicht planbaren Reparaturverlauf an Kloster und den Häusern entlang der Zugstrecke abgesagt.

Aufstellung zum Ritt ist um 08:45 Uhr, wie gewohnt auf Höhe der Bäckerei/Café Lugauer. Start des Rittes, der von der Musikkapelle Benediktbeuern angeführt wird, ist um 09:00 Uhr. Der Verlauf des Kirchenzuges führt durch die Dorf- und Bahnhofstraße auf die Rieder Straße bis Höhe Prälatenstraße.

Die Feldmesse mit vorangehender Segnung der Wallfahrer, zelebriert vom neuen Pfarrer Bernhard Stiegler, wird in Sichtachse zum Kloster am Anger neben der Klostersäge durchgeführt.

Nach der Feldmesse erfolgt beim Auszug aus dem Feld nochmals der Leonhardi-Segen. Die Teilnehmer reiten dann über die Prälatenstraße und Kocheler Straße zum Dorfplatz, wo der Ritt endet.

Im Anschluss findet das traditionelle Goaßlschnalzen statt. Für das leibliche Wohl ist am Dorfplatz gesorgt.

Während der Veranstaltung sind aus Sicherheitsgründen im Bereich des gesamten Veranstaltungsgeländes keine Hunde und keine Drohnen erlaubt.

Der abendliche Leonharditanz findet nicht statt.

Zum Leonhardiritt melden sich bitte alle Reiterinnen und Reiter, soweit noch nicht geschehen, bei der Tourist-Information Benediktbeuern, Tel. 08857 248, info@benediktbeuern.de an. Zur besseren Planung bitten wir um Angabe der jeweils teilnehmenden Anzahl der Reiter/Pferde.

Parkmöglichkeiten für die Teilnehmer stehen am Alpenwarmbad zur Verfügung. Besucher nutzen bitte die ausgewiesenen Parkmöglichkeiten.

Traditionsreiche Wallfahrt zu Ehren des Hl. Leonhard

Die traditionelle Leonhardifahrt in Benediktbeuern ist eine der bedeutendsten Wallfahrten zu Ehren des Hl. Leonhard. An dem Sonntag, der dem 6. November, also dem Namenstag des Schutzpatrons der landwirtschaftlichen Tiere am nächsten liegt, fahren um 9.00 Uhr knapp 50 meist vierspännige Pferdegespanne umrahmt von zahlreichen Reitern von der Dorfstraße in den Innenhof des Klosters. Die knapp 230 Pferde und die zahlreichen Wallfahrer erhalten dort den Segen. Anschließend wird um 10.00 Uhr in der Basilika ein feierlicher Wallfahrtsgottesdienst zelebriert.

Die Rückfahrt der festlich geschmückten Wagen erfolgt über den Ortsteil Pechlern zum Dorfplatz. Neben den Frauen in traditionellen Trachten nehmen mehrere Motivwagen sowie Schützenkompanien und Musikkapellen teil. Den Abschluss bildet das Goaßlschnalzen am Dorfplatz, also das althergebrachte Peitschenknallen der Fuhrleute. Feierlicher Ausklang des Festtages ist der abendliche Leonharditanz im Gasthof zur Post.

Die Ursprünge der Leonhardifahrt liegen wahrscheinlich in einem Stephaniritt im 17. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit ging die Verehrung von Stephanus auf Leonhard als Hauptpatron der Rösser über. So wurde beim Neubau der jetzigen Basilika 1681-1686 eine Leonhardskapelle eingerichtet. Das Altarbild stammt vermutlich von Georg Asam und zeigt den Hl. Leonhard als Beschützer von Mensch und Vieh.

Zusätzlich wurde fast zeitgleich an der Nordseite der Kirche eine barocke Leonhardisäule als Wallfahrtsziel errichtet. Sie ist eines der bedeutendsten Leonhardidenkmäler im bayerischen Oberland und gleicht in ihrem Aufbau der Münchner Mariensäule.

Früher bestand die Wallfahrt möglicherweise nur aus einem Ritt mit dem Ziel Leonhardisäule. Mit der Säkularisation endete auch diese Tradition, doch 1881 nahmen Benediktbeurer Bauern und Bürger die Wallfahrt mit Reitern und Wagen wieder auf. Mit Ausnahme der Kriegsjahre 1941 bis 1944 wird seither jedes Jahr am Sonntag, der dem 6. November am nächsten liegt, die Leonhardifahrt im festlichen Rahmen begangen.

In der kürzeren Vergangenheit musste die Wallfahrt im Jahr 1989 aufgrund einer Pferdegrippe, 1995 wegen Schneemassen, 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie sowie 2023 aufgrund der Folgen des Hagelunwetters abgesagt werden.