Leonhardifahrt in Benediktbeuern
Die Termine der nächsten Jahre sind:
- 05.11.2023
- 03.11.2024
- 09.11.2025
141 Jahre "Leonhardifahrt in Benediktbeuern" am Sonntag 06.11.2022:
Aufgrund der Großbaustelle im Klosterinnenhof gibt es heuer eine Änderung im Ablauf. Beginn der Wallfahrt ist wie bisher um 9.00 Uhr im Bereich Dorfstraße/ Schwimmbadstraße. Die Wallfahrt führt über die Dorfstraße, Bahnhofstraße und Don-Bosco-Straße. Auf Höhe des Sportplatzes findet Segnung statt. Die Gespanne stehen heuer nicht im Klosterinnenhof, sondern im Bereich der Don-Bosco-Straße südlich des Großparkplatzes.
Der Festgottesdienst in der Basilika beginnt um 10.00 Uhr. Hauptzelebrant ist Pfarrer Heiner Heim SDB. Die anschließende Rückfahrt verläuft wie gewohnt über Pechlern.
Nach der Ankunft der Wallfahrt am Dorfplatz findet dort das traditionelle Goaßlschnalzen statt. Voraussichtlich zwischen 14.00 und 14.30 Uhr werden zwei Böllerschützen aus der zimbrischen Gemeinde San Bortolo mit ihren sogenannten "Trombini" schießen.
Bitte beachten Sie, dass während der Veranstaltung aus Sicherheitsgründen im Bereich des gesamten Veranstaltungsgeländes keine Hunde und keine Drohnen erlaubt sind!
Traditionsreiche Wallfahrt zu Ehren des Hl. Leonhard
Die traditionelle Leonhardifahrt in Benediktbeuern ist eine der bedeutendsten Wallfahrten zu Ehren des Hl. Leonhard. An dem Sonntag, der dem 6. November, also dem Namenstag des Schutzpatrons der landwirtschaftlichen Tiere am nächsten liegt, fahren um 9.00 Uhr knapp 50 meist vierspännige Pferdegespanne umrahmt von zahlreichen Reitern von der Dorfstraße in den Innenhof des Klosters. Die knapp 230 Pferde und die zahlreichen Wallfahrer erhalten dort den Segen. Anschließend wird um 10.00 Uhr in der Basilika ein feierlicher Wallfahrtsgottesdienst zelebriert.
Die Rückfahrt der festlich geschmückten Wagen erfolgt über den Ortsteil Pechlern zum Dorfplatz. Neben den Frauen in traditionellen Trachten nehmen mehrere Motivwagen sowie Schützenkompanien und Musikkapellen teil. Den Abschluss bildet das Goaßlschnalzen am Dorfplatz, also das althergebrachte Peitschenknallen der Fuhrleute. Feierlicher Ausklang des Festtages ist der abendliche Leonharditanz im Gasthof zur Post.
Die Ursprünge der Leonhardifahrt liegen wahrscheinlich in einem Stephaniritt im 17. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit ging die Verehrung von Stephanus auf Leonhard als Hauptpatron der Rösser über. So wurde beim Neubau der jetzigen Basilika 1681-1686 eine Leonhardskapelle eingerichtet. Das Altarbild stammt vermutlich von Georg Asam und zeigt den Hl. Leonhard als Beschützer von Mensch und Vieh.
Zusätzlich wurde fast zeitgleich an der Nordseite der Kirche eine barocke Leonhardisäule als Wallfahrtsziel errichtet. Sie ist eines der bedeutendsten Leonhardidenkmäler im bayerischen Oberland und gleicht in ihrem Aufbau der Münchner Mariensäule.
Früher bestand die Wallfahrt möglicherweise nur aus einem Ritt mit dem Ziel Leonhardisäule. Mit der Säkularisation endete auch diese Tradition, doch 1881 nahmen Benediktbeurer Bauern und Bürger die Wallfahrt mit Reitern und Wagen wieder auf. Mit Ausnahme der Kriegsjahre 1941 bis 1944 wird seither jedes Jahr am Sonntag, der dem 6. November am nächsten liegt, die Leonhardifahrt im festlichen Rahmen begangen.