Benediktusweg: Station 8
Blick auf den klösterlichen Speisesaal - DIE BEDEUTUNG VON SPEISE UND TRANK
In vielerlei Hinsicht war der hl. Benedikt ein Trendsetter. Auch im Hinblick auf die Ernährung. Das, was zahlreiche Diätspezialisten und Ernährungswissenschaftler heute propagieren, empfahl der Ordensgründer bereits vor 1.500 Jahren. Er legte zum Beispiel in seiner Regel genaue Zeiten für die Mahlzeiten fest. Normalerweise wurde dreimal täglich gegessen. Nach einem leichten Frühstück nahm man die Hauptmahlzeit zur Mittagszeit ein. Zu Abend aß man, bevor es dunkel wurde. Zum einen, um teures Kerzenlicht zu sparen, aber auch, damit sich die Ordensleute nicht mit vollem Magen zu Bett legten und dann schlecht schliefen. Zwischenmahlzeiten waren tabu.
Die Klöster verwendeten für ihre Mahlzeiten das, was ihr Garten und die jeweilige Jahreszeit hergaben. Fleisch gab es in der Regel nur für Kranke, da es nach Meinung der frühen Ordensleute den Körper zu sehr belastet: „Auf das Fleisch vierfüßiger Tiere sollen alle verzichten, außer die ganz schwachen Kranken.“ (Regel Benedikt, Kap. 39, 11) Dafür war Fisch auf der Speisekarte, und Klöster, die nicht am Meer oder einem Fluss lagen, legten dafür Fischzuchten an. Das grundlegende Prinzip formulierte der Ordensvater folgendermaßen: „Doch muss vor allem Unmäßigkeit vermieden werden; und nie darf sich bei einem Mönche Übersättigung einschleichen. Denn nichts steht so im Gegensatz zu einem Christen wie Unmäßigkeit.“ (Regel Benedikt, Kap. 39, 7f.)
Und noch etwas gehört zur klösterlichen Ernährung: das Fasten. Auf große kirchliche Feste wie Weihnachten oder Ostern bereiteten sich die Ordensleute traditionell mit Fastenphasen vor.
Erneut ist das „rechte Maß“ gefragt, auch im Hinblick darauf, dass es kein unbegrenztes Wachstum gibt, und wir unsere Erde nicht permanent ausbeuten können.
Dr. Petra Altmann
www.dr-petra-altmann.de